Wieder ist unsere Fahrt hierher abenteuerlich, die Schule scheint am Ende der Welt zu liegen...die Wege sind ausgefahren und ausgewaschen vom Regen. Aber Dank sei Min Mins Fahrkünsten kommen wir wieder wohlbehalten an. Es ist Mittagspause, nur wenige Kinder sind da. Sie spielen auf dem Hof oder hinter den Gebäuden. Zu meinem großen Erstaunen sehe ich 2 große Wasserbehälter! Der eine war im Bau, als wir letztes Mal hier waren, der andere wurde direkt nach unserem letzten Besuch gebaut! Mit Dachrinnen, ein ganz tolles System. Weil jetzt genügend Wasser da ist, sind die Toiletten und die Handwaschstation auch mit Wasser versorgt, es gibt auch Seife, eine vorbildliche Schule. Ich freue mich sehr darüber! Ich habe überhaupt nichts anzumerken!
Im Moment sind 292 Kinder in der Schule, von Grade 1-9, der Kindergarten miteinbegriffen. D.h. für den Kindergarten fehlt ein Raum. Diese Kinder werden noch drüben im Kloster in einem der halboffenen Hütten unterrichtet. Gerne hätte die Schulleiterin ein kleines Gebäude in der Nähe der Schulen wo die Kindergartenkinder untergebracht werden könnten. 4 von den 13 Lehrern bleiben im Kloster über Nacht. Es sind mehr Lehrer als Klassen hier, weil es eine Mittelschule ist und in den höheren Stufen nach Fächern unterrichtet wird.
Auf dem Schulgelände wird im Moment nach Wasser gebohrt. Das Dorf und die Regierung haben Geld zusammengelegt um einen Brunnen zu bohren. Wenn das erfolgreich ist, dann hat die Schule keine Wasserprobleme mehr. Man merkt hier deutlich, dass sowohl das Dorf als auch die Lehrer an einer guten Zusammenarbeit interessiert sind.
Leider hat unser PAUL vor 3 Monaten seinen Geist aufgegeben, kein Mensch weiß warum. Er war gut gewartet, immer gut sauber gemacht... Jetzt läuft erst etwas Wasser durch und danach hört es auf. Wir nehmen ihn mit und hoffen, dass im Februar Prof. Frechen uns weiter helfen kann. Die Schulleiterin hätte ihn gerne zurück, hat er doch gute Dienste geleistet. Und mir scheint, gerade jetzt, wo das Wasserproblem zu einem großen Teil gelöst ist, sollte hier ein PAUL stehen. Wir tun unser Bestes, damit er bald wieder hier sein wird.
Die Schulleiterin zeigt uns 2 Kinder, die körperlich eingeschränkt sind.
Ein Junge von 6 Jahren, der verkrüppelte Füße hat. Mit Mühen kann er sich im Gleichgewicht halten, er muss ständig in Bewegung bleiben. Seine Hände sind auch geschädigt, aber er kann schreiben.
Ein Mädchen von 7 Jahren, das anscheinend eine Verwachsung des Brustkorbes hat. Sie hat große Schwierigkeiten beim Atmen.
Ich nehme das Anliegen mit nach Deutschland, vielleicht können wir ja weiterhelfen. ub