Heute fahren wir wieder von der Landseite her ins Dorf, wo die Schule steht. Wir fahren über Sandwege, auf denen sich nur Ochsenkarren und Mopeds fortbewegen. Kein Mensch hat hier ein Auto. Wir fahren an Erdnussfeldern entlang und an Bohnenfeldern, die gerade in gelb, weiß und lila blühen. Sonnenblumen, Auberginenpflanzen und Mais säumen unseren Weg. Die Pflanzen entlang des Weges haben sehr unter dem Staub zu leiden, sie sind ganz braun. So weit unser Auge reicht ist es diesmal grün, auf der anderen Flussseite sehen wir die Silhouette von Bagan mit ihren teilweise glitzernden Pagoden.
Als wir in der Schule ankommen ist es gerade Mittagspause und ist sie verlassen. Ein Dorfbewohner begleitet uns in das Gebäude.
Die 130 Kinder in Grade 1-5 sitzen in 3 vollen Klassenzimmern, 1 Klassenzimmer wird geteilt als Schlafraum für eine Lehrerin und als Unterrichtsraum, eine Klasse wird unter dem Gebäude unterrichtet. Ein anderes Klassenzimmer wird als Schlafraum für 2 Lehrer benutzt. Das Lehrerzimmer wird auch teilweise von der Schulleiterin bewohnt. D.h., dass alle 4 Lehrer von auswärts kommen und hier übernachten müssen.
In 2 Klassenzimmern hat das Dorf inzwischen eine Decke eingezogen, so dass es nicht mehr so heiß ist. Das merken die Kinder auch. Das Geld kam aus dem Schulfonds, den jede Schule von der Regierung bekommt. Es gibt pro Schuljahr und Kind ca. 5000 Kyat, das sind gerade mal 3,50 €.
Die alte Hütte, die erst als Übernachtungsort für die Lehrer gedient hat, fällt fast auseinander(deswegen schlafen die beiden Lehrer in einem Klassenzimmer). Sie hat sehr unter der letzten Flut gelitten und sollte dringend renoviert werden, so dass die beiden Lehrer wieder dort schlafen können und wieder ein Klassenzimmer frei wird. Dann hätten alle Schüler wieder einen Klassenraum.
Min Min schlägt vor, dass das Dorf dafür sorgt, dass die Hütte für die Lehrer renoviert wird, dann können wir einen Zuschuss geben um in den anderen 3 Klassenzimmern auch Decken einziehen zu lassen. Das hätte die Schule gerne, denn die Klassenzimmer werden sehr heiß. Die Kosten wären ca. 1500€. Ich werde mich dafür einsetzen, dass wir die Schule damit unterstützen, gibt das Dorf selbst doch auch seinen Beitrag. Und die Menschen hier haben es nicht einfach, müssen sie doch jedes Jahr erneut gegen die Wassergewalten ankämpfen.
PAUL funktioniert hier sehr gut. Im Sommer, wenn die Flut kommt, sind die meisten Menschen weg, pro Haus bleibt eine Person zurück um sich um das Haus zu kümmern. Diese Leute benutzen auch PAUL, der im Schulgebäude im oberen Stock dann sicher untergebracht wird. Und in den Ferien sind auch Lehrer vor Ort, die Unterricht geben und die dann auch das Trinkwasser benutzen. Also für PAUL wird gut gesorgt! ub