
Heute haben wir die Klaus Schule besucht. Als wir um 13 Uhr ankommen leert sich die Schule gerade - die Schüler dürfen heute ausnahmsweise früher gehen, da nebenan eine Donation-Zeremonie stattfindet. Jemand hat Kutten für die Mönche gespendet.
So begehen wir die Schule mit der Direktorin, dem Chef des Dorfkomitees, einigen Lehrerinnen und zwei Frauen vom Schulkomitee. Hier ist alles fest in weiblicher Hand. Der Schulhof ist soweit sauber. Es wurden einige Pflanzen und Blumen gepflanzt, was sehr zur Verschönerung des Schulhofes beiträgt, da es hier nicht besonders viele Bäume gibt. Nur schade, dass zwischen den liebevoll angelegten Beeten einiges an Plastikmüll liegt. Als ich es anspreche wird verlegen gelacht, die Kinder sind wohl schon für das Säubern der Schule zuständig.
Während eines kleineren Erdbebens im April diesen Jahres (mit circa Stärke 5) gab es einen ordentlichen Ruck durch das Schulgelände. So ist auch unser Bau nicht ganz verschont geblieben. Auf der rechten Seite des Gebäudes sind Risse an den Bodenplatten und auch an der Außenmauer zu sehen. Auch das nagelneue Schulgebäude der Regierung ist betroffen. Stabil ist es zum Glück geblieben, aber Min Min wird die Schäden mit unserem Ingenieur besichtigen und entscheiden wie eine Reparatur aussehen könnte. Unsere Toilettenanlage hat es auch getroffen – ein Doppel-Waschbecken ist eingestürzt. Wir werden dieses ersetzen. Die Frauen aus dem Dorf meinen, sie hätten ohnehin Glück gehabt, da ein paar Meter weiter die Pagode richtig in den Boden eingesunken sei.
Die Klassenzimmer, die Gänge davor und die Fenster sind leider nicht besonders sauber, sondern ziemlich staubig. Es gibt auch keine Mülleimer. Die Frauen argumentieren, dass sie Fenster putzen würden, aber täglich Kuh- und Ziegenherden vorbeizögen, die Dreck aufwirbeln. Dennoch bitten wir sie um einen Schulputz und versprechen, danach auch die Wände zu streichen und die Fensterrahmen an den Unterseiten. Wir ermuntern sich auch dazu, dass sie sich in Zukunft selbstständig bei uns melden, wenn es Schäden am Gebäude gibt.
Als Ursula im Juni 2018 die Schule besuchte, war gerade ein Computerraum in Planung. Den konnten sie allerdings nicht umsetzen, da ein zusätzliches Klassenzimmer für Grade 9 gebraucht wurde. Jetzt gibt es zwar 2 gespendete Computer, aber keinen Unterricht. Dafür fehlt wohl der Wille und die Flexibilität.
Da die acht Lehrer der Regierung nicht ausreichten, finanzieren die Dorfbewohner aus eigener Tasche drei private Lehrer aus dem Dorf. Das sind immerhin 450.000 Kyat monatlich. Daher gibt es nicht mehr viel Budget für andere Aktionen. Sie zeigen sich allerdings aufgeschlossen für eine Baumpflanz Aktion, da sie im Dorf schon mal ein ähnliches Tree Planting durchgeführt haben. Bäume kann man nie genug haben!
Priorität haben für uns die Schäden am Gebäude, das neue Waschbecken und das Säubern der Fenster und Wände mit evtl. Neuanstrich.
Schüler: 240, Lehrer: 8 von der Regierung, 3 private aus dem Dorf, KG - Grade 9, Paul, Elektrizität. tf