Stiftunglife - News

Dienstag, 19. März 2024



Der weiße Elefant

Gestern haben wir Exel Listen bearbeitet, heute waren wir in den Dörfern unterwegs. Der weiße Elefant hat uns stets begleitet. Bei jedem Gespräch steht er im Raum, auch wenn wir Projekte oder den Plan für den nächsten Tag besprechen. Min Min und Naing sind beide im wehrfähigen Alter. Der Brief mit der Einberufung kann morgen kommen. Vielleicht auch nicht. Die Chancen stehen 50 zu 50. Wenn man von einem "weißen Elefanten im Raum" spricht, bezieht sich dies auf ein offensichtliches Problem, das von allen bemerkt, aber bewusst ignoriert wird. jg



Montag, 18. März 2024


Heute Mittag in der Nähe von Bagan 

Hier wird gerade der Vertrag für unsere 51. Solarwasseranlage unterzeichnet. Der Mönch hat seinen Segen gegeben, und die Dorfbewohner können es kaum abwarten. 7.500 Euro kostet die Anlage. Die Dorfbewohner spenden 1.000 Euro, bauen die Fundamente und helfen beim Aufbau. Wir geben den Rest und kümmern uns um die Installation. Es könnte alles so schön und so freudig sein, wenn da nicht immer der weiße Elefant im Raum wäre… jg



Sonntag, 17. März 2024


Moralische Helden

Jüngst hat der Ethikrat eine Studie zur Klimagerechtigkeit vorgestellt. Er kommt zu dem Schluss, dass es „moralischen Heldentums" bedarf, wenn man sein Leben umweltfreundlich und emissionsarm gestalten möchte. Und der Rat wünscht sich mehr Transparenz für die Kosten notwendiger Klimaschutzmaßnahmen. Da sind wir in der Stiftung schon ein Stück weiter: bei uns kann jeder Spender sehen, wo sein Geld hingeht, wie der Welt und dem Klima geholfen wird. Moralisches Heldentum gibt es bei uns auch: wer sich mit Rat und Tat (statt Geld) engagieren möchte, darf sich gerne melden. tg



Samstag, 16. März 2024


Kann man mit Olivenöl die Welt retten?

Vielleicht ein bisschen, so jedenfalls hat es die Jury nach Johannas engagiertem Vortrag gesehen: Hinterland und Johanna haben den zweiten Platz gemacht im Wettbewerb "Starterin 2024". Es gab viel Beifall für die junge Hamburg/Münchnerin und ihr Team. Wir gratulieren herzlich. Auch, weil wir nicht ganz unbeteiligt sind an diesem wunderbaren Projekt: 3000 Olivenbäume im Hinterland vom Spanien gehen auf unser Konto. jg



Freitag, 15. März 2024


Heute in Bagan 

Das Bild passt zur Situation. Im Vordergrund scheint alles normal zu sein. In der Mitte vom Irrawaddy River ist eine Sandbank zu sehen. Was dahinter liegt und was auf der anderen Seite des Flusses passiert, können wir nicht sehen. Gelegentlich hören wir, dass gekämpft wird. Viele Bewohner haben ihre Dörfer verlassen. „Hier in Bagan sind wir sicher" sagt uns Min Min und fügt ein vorsichtiges „Noch" hinzu. Am kommenden Sonntag werden wir in unserer Sonntagsrunde live aus Bagan berichten. Hier ist der Link für alle, die um 12 Uhr Zeit und Interesse haben: https://zoom.us/j/3387750291?pwd=VHN5TTExQURFamFPTGFWZjhZUDBodz09



Donnerstag, 14. März 2024



7.000 Menschen verlieren ihre Arbeit…

…weil H&M hier nicht mehr nähen lassen möchte. Vor fünf Jahren sah das noch alles anders aus, da war es trendy im goldenen Land fertigen zu lassen.. Jetzt werden weitere 7.000 Näherinnen in Myanmar arbeitslos. 500 dürfen bleiben. Die Fabrik liegt in der dry Zone des Landes. Das ist eine unwirtlich Gegend in der Mitte des Landes, in der es nichts anderes gibt, als knochentrocken Boden. Wer hier arbeitslos wird, muss ich irgendwie durchschlagen. Die Näherinnen die bleiben dürfen verdienen 6.000 Kyat = 1,80 Euro. Nicht in der Stunde, sondern am Tag. jg



Mittwoch, 13. März 2024



Nun sind es 12 Jahre

Diese Woche sind Abiturprüfungen im ganzen Land, heute in Englisch. Das Schulsystem in Myanmar wurde (zumindest in der Anzahl der Schuljahre) dem internationalen Standard angepasst. In der achten Klasse entscheidet sich jeder Schüler für den Abschluss in Science oder Art. Alle Schüler werden in Burmesisch, Englisch und Mathe geprüft. Für den Abschluss in Science kommen Chemie, Physik und Biologie dazu - für den Abschluss in Art Geschichte, Geografie und Wirtschaft. In jedem Fach können maximal 100 Punkte erreicht werden. Die Bestmarke von 600 Punkten ist allerdings ein theoretischer Wert, der noch nie erreicht wurde. Im letzten Jahr hatte eine 17 jährige Schülerin das landesweit beste Abitur mit 537 Punkten. Acht Abschlussschüler aus unserem Kinderheim sitzen jetzt gut vorbereitet im Examen. Wer mindestens 400 Punkte schafft, darf zur Uni gehen. Wir drücken die Daumen. jg



Dienstag, 12. März 2024


What will happen next?

Es gab schon mehr Verkehr auf dem Weg vom Flughafen in die Stadt, aber sonst scheint alles normal zu sein in Yangon. Doch die Frage auf der Werbetafel beschreibt die Situation ganz genau. Die Ankündigung der Regierung junge Männer zum Militärdienst einzuziehen hat die Menschen weiter verunsichert. Wer jung ist, ein bisschen Englisch spricht und einen Pass in der Hand hat, versucht das Land zu verlassen. „What next?" fragen unsere 36 Studenten. Fünf werden in diesem Jahr ihren Abschluss machen. Auch sie denken über eine Zukunft im Ausland nach. jg



Sonntag, 10. März 2024



No tourists, no money

Eigentlich wäre es wunderbar, den ganzen Strand von Ngapali für sich allein zu haben, wenn da nicht das dumme Gefühl wäre, dass irgendetwas nicht stimmt. Wenn keine Menschen am Strand sind, sind auch keine Menschen in den Hotels, keine Gäste in den Restaurants. Keine Gäste = keine Arbeit = kein Geld. Die Einheimischen versuchen irgendwie zu überleben. Wer jung und beweglich ist verlässt das Paradies, geht weg, am besten ins Ausland. Die junge Frau an der Rezeption hat einen Pass beantragt. Den nächsten Termin dafür gibt es in einem halben Jahr. Sobald sie das ersehnte Stück Freiheit in der Hand hat, wird sie nach Thailand gehen, oder nach Dubai. Geld verdienen, leben. jg



Samstag, 9. März 2024



 Wo schlechte Luft krank macht

Wenn man in Shanghai wegen schlechter Luft kaum noch die Hand vor Augen sehen kann, mag uns das kaum interessieren. Shanghai ist weit weg. Thailand ist schon ein bisschen näher. Wenn sich dort 10 Millionen Menschen wegen schlechter Atemluft behandeln lassen, könnte das die nächste Wahl des Urlaubsortes beeinflussen. Wir brauchen mehr Laubbäume - nicht nur in Bangkok, sondern auch in München, Hamburg und Berlin. Grüne Blätter filtern die Luft und senken die Temperatur in den Städten. jg



Freitag, 8. März 2024



Das Bild trügt 

Heute am Weltfrauentag verschenken Männer Blumen an ihre Liebsten. Aber das Bild trügt: Lucia ist mir sehr lieb, aber sie ist nicht meine Liebste - und die Blumen habe nicht ich ihr geschenkt, sondern sie hat mich mit diesem wunderschönen Strauß in Yangon empfangen. Lucia und Felix, Seeds und Shwe Sa Bwe Restaurant, Jerzy und Stiftunglife, wir gehören zu den wenigen Ausländern, die im Land geblieben sind. Wir kümmern uns um einander, machen uns Mut und bestärken uns gegenseitig in unserer Zuversicht 😊 jg



Donnerstag, 7. März 2024



In drei Wochen geht es wieder los

Die Frühlingssonne weckt die Lebensgeister, die Menschen gehen raus in die Natur.  Freude und Nutzen verdoppeln sich, wenn wir unsere Aktivitäten (Gehen, Laufen Fahrradfahren) vorher beim Lions Move anmelden: https://www.lions.de/move



Dienstag, 5. März 2024


Den Plastikmüll reduzieren

In Brüssel haben sich die Verhandlungsführer der EU darauf geeinigt, Plastikverpackungen ab 2030 deutlich zu reduzieren. Wer nicht so lange warten möchte, fängt am besten schon heute an: einfach plastikverpackte Lebensmittel liegen lassen und dort kaufen, wo es die Ware unverpackt gibt. jg



Montag, 4. März 2024



Oksana feiert heute ihren 50. Geburtstag
Was hat das mit der Stiftung zu tun?

Die Antwort ist ganz einfach: Oksana gibt mir die Freiheit, die Stiftunglife zu leben. Sie kümmert sich um Haus und Hof, während ich in Deutschland und in der Welt für Menschen und Projekte unterwegs bin. Im nächsten Jahr wird sich das ändern, das habe ich versprochen: dann gibt es etwas weniger Stiftung und etwas mehr Leben. Happy Birthday Oksana 🎈 



Sonntag, 3. März 2024


Vieles verändert sich gerade, politisch, ökonomisch, ökologisch. Das hat schmerzhafte Folgen – aber es eröffnet auch Chancen. Wir stecken mitten in einer Transformation, wie wir lange nicht erlebt haben. Vielleicht sind einige von uns beim Ärmel–Hochkrempeln aus der Übung gekommen. Lassen wir uns von denen inspirieren, die es tun. Gabriele Fischer

Auch die Stiftunglife verändert sich. Wir bauen weniger Schulen in Myanmar. Dafür liefern wir mehr Medikamente in die Ukraine. Klima, Natur und Umwelt bekommen mehr Aufmerksamkeit von uns. Und dann ist da noch das Thema Nachfolge, das nun konkret wird. Mit dem organisatorischen Umbau der Stiftung fangen wir an: das Team wird kleiner, bekommt mehr Verantwortung und die Abläufe werden schlanker. jg